4. PORSCHE.DIESEL-Parade 2012
Noch ist es ruhig auf dem Haidhof bei Wertheim. Nur die schönen Traktoren
von Wolfgang Porsche stehen schon fahrbereit vor dem Gutshaus.
Harald Stegen wartet wie üblich an der Meldestelle auf die anreisenden
Porsche-Diesel-Freunde, die peu-à-peu aus nah und fern eintreffen.
Und das Gutsgelände füllt sich allmählich mit Traktoren.
Nachdem die Trecker auf dem Haidhof abgestellt und die Quartiere bezogen sind, ist Zeit für das sehr geruhsame "Nachtleben" von Wertheim, der nördlichsten Stadt Baden-Württembergs an der Mündung der Tauber in den Main.
Die Traktoren sind in der Nacht auf dem Haidhof der Familie Porsche auf das Allerbeste untergebracht. Am Freitag werden sie auf der ersten Ausfahrt stark gefordert werden.
Wie immer muß Harald Stegen beim Start der Traktoren dafür sorgen, daß keiner von den besonders übereifrigen Fahrern die exakt festgelegte Startreihenfolge durcheinander bringt.
Vom Haidhof führt der Feldweg zur Abbruchkante der weiten Hochebene. Gleich hinter dem Buschwerk fällt der Abhang sehr steil hinab zum tief eingegrabenen Maintal, auch für die besten Traktoren nicht zu bewältigen.
Deshalb geht es weiter über die abgeernteten Äcker der Hochfläche, bis endlich in einem Nebental ein steiler Weg zu einem idyllischen Dorf am Mainufer hinabführt.
Nach stundenlangem "Bergauf-Bergab" wird in der Mittagszeit endlich die kleine, aber feine Distelhäuser-Brauerei erreicht, wo die müde gewordenen Porsche-Diesel-Freunde absitzen können.
Während sich die Fahrer in der Brauerei stärken können, dürfen die arg strapazierten Traktormotoren unter Schatten spendenden Bäumen etwas abkühlen.
Ein Steyr-Trac auf Gegenkurs: Klassik trifft auf Moderne! Wie Modell-Traktoren wirken unsere kleinen Junioren aus den 50er-Jahren gegenüber der heutigen Landtechnik!
Nach einer relativ kurzen Etappe gibt es dann eine Kaffeepause. So sind wohl alle Teilnehmer für die Rückfahrt zum Haidhof bestens fit.
Nachdem auch die Schlußetappe mit der recht steilen Waldauffahrt bis zum Haidhof glücklich geschafft ist, haben die Berliner endlich Zeit für ein "Diesel-Gespräch" vonStandard zu Super.
Andere haben allerdings weniger Glück, weil sie unter ihrem Lieblingsspielzeug schrauben müssen, damit es am nächsten Tag wieder weiter gehen kann. So ist halt das Leben, einfach ungerecht!
Die Fahrer nebst Entourage sitzen nach der Ausfahrt bei der "Brotzeit" in der zünftig geschmückten Halle. Derweil warten die in Reih‘ und Glied aufgestellten Traktoren auf die gestrengen Juroren, die am nächsten Morgen aus ihren Reihen die "Besten" küren sollen.
Einige, die nie genug kriegen können, versuchen später in der festlich beleuchteten Altstadtt von Wertheim ein "gastliches Haus" für ein oder mehrere Absacker zu finden. Ist ’nen Problem! Aber im "Ochsen" könnte es vielleicht noch klappen!
Am Sonnabendmorgen ist "Traktorparade".
Die Jury hat in aller Frühe ihre Tätigkeit begonnen und rechtzeitig
beendet, so daß die Ausfahrt pünktlich gestartet werden kann.
Vor dem Start werden noch Fachgespräche von Frau zu Frau geführt. Geht es dabei um Technik – oder? Wir werden es nie erfahren.
Auch die zweite Ausfahrt führt wieder durch wunderschöne
Landschaften. Die mit Reben bepflanzten Hänge verraten, daß
in dieser Gegend nicht nur gutes Bier gemacht wird.
Auf einer großen Wiese finden alle Schlepper Platz, als mittags eine historische Papier-Mühle auf dem Programm steht. Die Porsche-Schlepperfahrer werden hier nach dem Mittagessen ein sehr interessantes Stück Kultur- und Industriegeschichte erleben.
Schlepperfahrer Wolfgang Porsche ist bei den einführenden Ausführungen des Besitzers der historischen Papiermühle ein sehr aufmerksamer Zuhörer. Harald Stegen, in zünftiger Zimmermannstracht, steht dem nicht nach.
Wolfgang Porsche startet mit seinem schmucken Porsche-Diesel-Junior zur letzten Etappe der Ausfahrt: Sie wird uns zum Schluß durch das schöne Städtchen Wertheim und dann wieder hinauf zum Haidhof führen.
Zum Abschluß geht es über den bereits bekannten Forstweg, zuletzt recht steil, hinauf auf das Hochplateau, auf dem der einsame Haidhof oberhalb von Wertheim liegt.
Deshalb sind wahrscheinlich viele der Porsche-Schlepper-Liebhaber zum Haidhof gekommen: Im Laufe des Festabends werden die von einer Jury gekürten Preisträger ausgezeichnet.
Ein stolzer Super-Besitzer aus Berlin erhält von Harald Stegen einen
Pokal.Von den sechs angereisten Traktoren aus Berlin-Brandenburg
wurden immerhin drei ausgezeichnet. Das ist kein schlechter Schnitt,
hätte aber noch besser sein können!
Auch Freunde aus Mecklenburg können für ihren gerade frisch restaurierten Trecker einen Preis nach Ludwigslust-Glaisin mitnehmen. Welch Glück, daß die Juroren nicht gemerkt haben, daß die Farbe noch klebt! Herzlichen Glückwunsch!
Text undFotos (C): Nietruch
Oktober 2012