PORSCHE-DIESEL Standard 218 mit ALLGAIER -Triebachsanhänger im Film

Liebe Porsche-Diesel Freunde,

nicht nur zu den schönen Ausfahrten werden einige unserer Porsche Traktoren genutzt, manche müssen auch noch arbeiten, z.B. damit es ihr Besitzer im Winter auch warm zu Hause hat.
Mancher Junior oder Standard war dabei früher auch mal schnell überfordert, wenn sein Besitzer das Holz auf dem Anhänger zu hoch gestapelt hatte und die Fuhre auf rutschigem Untergrund oder im Wald stecken blieb.
Zur Verbesserung der Traktion am Traktor entwickelte die Firma Allgaier in Uhingen in den fünfziger Jahren, als sie auch noch die Vorläufer der Porsche-Diesel Traktoren bauten, einen passenden Anhänger mit angetriebener Achse, die wiederum von der Wegzapfwelle des Traktors angetrieben wurde – die sogenannte „Allgaier-Triebachse“.
Dieser Anhänger konnte die Traktion des Gespannes enorm verstärken und machte es sehr geländegängig. Noch Ende der sechziger Jahre war ein kleiner 2-Zylinder Allgaier oder Porsche Traktor mit Allgaier- Triebachsanhänger manchem 60 PS- Allrad-Traktor mit Anhänger ohne eigenem Antrieb oftmals im Gelände und auf rutschigem Untergrund überlegen!
Allgaier konzipierte also seine Triebachsanhänger speziell auch für Porsche-Diesel- Traktoren, da die PD- 5-Gang-Getriebe eine Wegzapfwelle haben und sich somit hervorragend zum Betrieb eines solchen Triebachsanhänger eignen- und das auch heute noch tun!
(Anmerkung: Anders als bei der Normzapfwelle ist die Drehzahl der Wegzapfwelle abhängig von der Fahrgeschwindigkeit des Traktors, weil sie direkt vom Tellerrad dessen Achsantriebs angetrieben wird.)

Ein Porsche-Diesel Freund hat einen solchen Triebachsanhänger Baujahr 1959 vor 2 Jahren zufällig aufgetrieben und in sorgfältiger Arbeit restauriert. Es handelt sich hierbei um den Typ 184 mit einem seltenen Vario-Antrieb, durch den die Anpassung auf die Traktorübersetzung stufenlos möglich ist. Damit kann ist dieser Anhängertyp universell und kann sogar hinter Traktoren mit deren Normzapfwelle angetrieben werden.
Die lange Eingangswelle unter dem Ladeboden treibt über ein Winkelgetriebe einen verstellbaren Keilriemenantrieb vor der Hinterachse an, wobei die Keilriemenscheiben seitlich gegeneinander verstellbar sind. Dadurch ändert sich der Durchmesser der Scheibe und somit auch die Übersetzung des Antriebs. Vom Keilriemenantrieb wird die Kraft über eine Rollenkette auf das linke Hinterrad übertragen. Somit kann dieser Achsantrieb – anders als bei starren Übersetzungen- nahezu hinter jedem Traktor mit Wegzapfwellenantrieb eingesetzt werden.
Ursprünglich war dieser Anhänger mit Streuwerk als Stalldungstreuer ausgestattet; die Besonderheit dabei ist, dass der Anhänger nicht nur einen Kratzboden hat sondern auch noch die vordere Bordwand über ein ausgeklügeltes Seilzugsystem über den Antrieb nach hinten gezogen wird und dabei die Ladung abschiebt.
Inzwischen dient dieser Triebachsanhänger im Winter zum Holztransport und ermöglicht an einem Porsche Diesel enorme Transportleistungen. Selbst ein Standard mit 25 PS Leistung vermag mit einem solchen Anhänger und etwa 2,5 Tonnen Beladung eine 10% ige Steigung auf glattem Untergrund nahezu mühelos zu erklimmen. Dabei bringt dieses Gespann dann gut und gerne 5 Tonnen auf die Waage…

Wir haben davon ein Video angefertigt, welches eindrucksvoll die Unterschiede der Fahrt mit und ohne Einsatz des Anhänger-Antriebs sowie die Wirkung der hydraulischen Strömungskupplung bei Überlast zeigt.

Viel Spaß beim Anschauen !

Grüße aus der Tüftel-Werkstatt
RP + JH

Hier der Link:
youtu.be/VsgaAkScYUs